PRESSEMITTEILUNG
Indisches Unternehmen investiert in Boos Symbolischer Spatenstich am ehemaligen Fuggerschloss
Boos, den 14. Februar 2025. Mit einem feierlichen ersten Spatenstich wurde heute das ehemalige Fuggerschloss in Boos aus dem Dornröschenschlaf geweckt. In dem denkmalgeschützten Ensemble aus dem 16. Jahrhundert entstehen 28 Wohnungen und sechs Gewerbeeinheiten. Einen Teil davon wird der indische Investor, Skyber Aerospace Technologies GmbH, beziehen. Planmäßige Fertigstellung ist im April 2028, die Kosten belaufen sich auf rund 36 Mio. Euro.
„Ich bin persönlich zutiefst dankbar, dass wir heute gemeinsam diesen Moment erleben und feiern dürfen“, begann Bernd Jäger, geschäftsführender Gesellschafter der JaKo Baudenkmalpflege GmbH, seine Begrüßung. „Im Januar 2020 haben wir den Notarvertrag mit der Gemeinde Boos unterschrieben und das Projekt gestartet. Erst kam Corona, dann die Ukraine-Krise, fünf Jahre ist ein langer Zeitraum. Wenn wir aber hier, im Schlosshof zu Boos, stehen und die Schlossgeschichte betrachten – eine über 400-jährige Geschichte, die wir jetzt wieder zum Leben bringen –, im Vergleich dazu sind fünf Jahre ein Wimpernschlag!“
Das konnte Helmut Erben, erster Bürgermeister der Gemeinde Boos, so nicht stehen lassen. „Fünf Jahre sind nichts, wenn man das Gebäude betrachtet, aber fünf Jahre als Verantwortlicher einer Gemeinde? Wenn man so ein Objekt hat, ist das eine lange Zeit!“ 2015 habe die Gemeinde Boos das leerstehende Schloss erworben und notwendige Notsicherungsmaßnahmen eingeleitet, um den Fortbestand zu sichern. „Ich bin froh, dass wir mit der Firma JaKo und Herrn Jäger den richtigen Partner gefunden haben. Wir haben fünf Jahre gebraucht, es war eine schwierige Zeit – ich freue mich umso mehr, dass wir heute hier stehen!“
Klaus Holetschek, Fraktionsvorsitzender der CSU im Bayerischen Landtag und Staatsminister a.D., würdigte in seiner Ansprache, mit wie viel Herzblut Helmut Erben und seine Gemeinde an diesem Projekt gearbeitet haben, damit mitten im Ort etwas Neues entsteht, „etwas, wo Menschen dran glauben, wo sie investieren, und wo ihr auch den Ort ein Stück weit weiterentwickelt.“ Sein Verständnis für die Situation kommt nicht von ungefähr: „Als ehemaliger Bürgermeister weiß ich aus eigener Erfahrung, wie schwierig es manchmal sein kann, Investoren zu finden und wie lange man dranbleiben muss. Deswegen kann man nur gratulieren und alles Gute wünschen!“
„Heute ist ein besonderer Tag, aus einem Schandfleck wird ein Schmuckstück!“, freute sich Josef Miller, Staatsminister a. D., der sich in seiner Zeit als Vorstandvorsitzender der Bayerischen Landesstiftung besonders für Projekte wie dieses eingesetzt hat. „Wenn ein Schloss verkauft wird, wird immer gerätselt, wer kommt da rein?“ Dass es hier keinen privaten Nutzer gibt, sondern eine Mischung aus Gewerbe, Wohnungen, einem Kindergarten und einer Kapelle gefalle ihm besonders gut, denn „die Nutzung, sagen die Denkmalschützer, soll immer so sein, wie es früher war“. Mit einem Unternehmen aus Indien sieht er nach 400 Jahren Fugger, einem Handelsgeschlecht, das weltweit unterwegs war, die Fortschreibung einer Tradition.
In stürmischen Zeiten seien Anker, wie Traditionen sie darstellen, wichtig, zu denen für Alex Eder, Landrat des Landkreises Unterallgäu, auch Bauwerke gehören: „Das hier ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein Bauwerk eine Tradition sein kann, auch einen Ort prägen kann und so ein Heimatgefühl vermitteln kann, das man allein schon von der Durchfahrtsstraße her wahrnimmt – so ein Heimtagefühl zu haben, das ist die kulturelle Identität einer Region. Deswegen ist es eine absolute Feierstunde, dass es mit dem Fuggerschloss hier in Boos eine ganz tolle Entwicklung nimmt!“ Es sei aber nicht damit getan, in rein bauliche Mittel zu investieren, man brauche auch jemanden, der Ahnung hat, eine hohe Qualität und ein gutes Gespür für solch eine Immobilie, was durch die JaKo Baudenkmalpflege GmbH gewährleistet sei.
Für Bernhard Pohl, stellvertretender Vorsitzender der Landtagsfraktion Freie Wähler, ist das ehemalige Fuggerschloss eine Perle, die aber erst noch entwickelt werden muss: „Wenn das hier fertig ist, wird Boos ein Ankerpunkt im Unterallgäu werden, und dieses Bauprojekt wird ein weiteres Glanzstück sein.“ Auch in Zukunft betrachte es als seine Aufgabe, „für ausreichend Geld für die ländliche Entwicklung zu sorgen“ und hoffe überdies, „dass in Bälde der Bund hier wieder etwas stärker mit einsteigt.“
Der örtliche katholische Pfarrer, Pater George Valiyamangalam, zitierte Psalm 121 und bat für das Bauvorhaben um göttlichen Schutz und Segnen: „Möge dieser Ort ein Ort des Lebens, der Begegnung und des Friedens werden!“
Das Schlusswort sprach Joseph George, CEO der Skyber Aerospace Technologies GmbH. Er kündigte an, am Standort Boos ein hochmodernes KI-Labor einrichten zu wollen, um die Unterallgäuer Gemeinde international als Zentrum für KI sowie Luft- und Raumfahrttechnologie zu positionieren: „Mit der Einrichtung des KI-Labors in Boos schaffen wir einen Hub für Forschung, Bildung und Innovation. Diese Initiative wird Top-Talente und führende Wissenschaftler anziehen, hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen und den Weg für Wachstum, Chancen und globale Bedeutung für diese Region ebnen. Es wird Boos als wichtigen Akteur auf der internationalen Bühne fest etablieren und sicherstellen, dass diese Region für Exzellenz und bahnbrechende Errungenschaften in der modernen Technologie anerkannt wird.“
Drei Jahre wird es dauern, bis das mehrflügelige Ensemble auf dem knapp 6.000qm großen Grundstück in neuer Pracht erstrahlt. Bis Ende April 2028 wird neben der S-förmigen Schlossanlage, bestehend aus Mittelflügel, Torflügel, Bräuhaus, Amtshaus und Kornkasten, auch die barocke Kapelle von 1716 wieder Instand gesetzt. Außerdem entsteht ein neuer Schlosshof, der in Zukunft vielfältig genutzt werden kann.
Wichtig war für Gemeinde, Bauherren und Investoren gleichermaßen, dass die auf die Fugger zurückgehende, jahrhundertealte Kombination aus Wohn-, Wirtschafts- und Sakralgebäuden im neuen Nutzungskonzept beibehalten wird. Nach der Fertigstellung werden 1.429qm Gewerbefläche und 2.383qm vermietbare Wohnfläche zur Verfügung stehen. Die Finanzierung erfolgt durch eine Mischung aus Investitionen und Fördermitteln von Stiftungen und aus der öffentlichen Hand.
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Unternehmensprofil JaKo Baudenkmalpflege GmbH
Träume bewahren. Großes bewegen. Das 1890 als Zimmereibetrieb gegründete Familienunternehmen JaKo Baudenkmalpflege GmbH hat sich mit etwa 140 Mitarbeitern als Gesamtdienstleister auf die Sanierung, Restaurierung und Translozierung historischer Gebäude spezialisiert. Es wird bereits in vierter Generation von den Brüdern Bernd, Martin und Karlheinz Jäger geführt. Die JaKo Baudenkmalpflege ist ein Unternehmen der JaKo Holding GmbH.
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